Atemmeditation in der Gruppe
Ankommen im Raum. Mich auf einem Hocker niederlassen. Die eigene Atmosphäre und die der Gruppe wahrnehmen. Der Stille lauschen. Mit mir sein wie ich heute da bin. Die begleitenden Worte hören – als Einladung zur Begegnung mit meinem Körper. Eine Körperatementdeckungsreise wagen, mir von Kopf bis Fuß Zuwendung schenken. Erwachende Körperräume als atmende Lebensräume genießen. Es mich atmen lassen. Mich auch den Verkrampfungen, Schmerzen und Dunkelheiten möglichst liebevoll zuneigen. Vielleicht kann Milde und Weite entstehen, vielleicht lernen wir aber auch, uns darin eine Weile auszuhalten und nahe zu sein. In einer Ruhepause meist im Liegen das Erlebte weiter klingen lassen. Danach im achtsamen Mitteilen und Zuhören Entdeckungen und Begrenzungen miteinander teilen. Sie mit Worten oder schweigend dem Raum zwischen uns anvertrauen, aus dem uns Annahme oder überraschende Verwandlung geschenkt werden können.
Solche Atembegegnungen finden entweder in Einheiten von ca. zwei Stunden meist im wöchentlichen Rhythmus oder ganztägig und in Wochenend- oder Wochenseminaren statt. Sie eignen sich auch gut als Angebot in bestehenden sozialen, medizinischen, psychologischen oder religiösen Institutionen und Selbsthilfegruppen. Dabei kann eine Verbindung mit der Möglichkeit einzeltherapeutischer Stunden und eine Erweiterung der stillen Atemarbeit in die Entfaltung persönlicher Bewegung sinnvoll sein. Solche die Wahrnehmung öffnenden und Stille und Lebendigkeit fördernden Atem- und Körperbegegnungen können unterstützend, begleitend oder Selbstbegegnungs-, Veränderungs- und Heilungsprozesse initiierend wirken. Dies ist überall da sinnvoll, wo sich Menschen dafür öffnen möchten – auf Wegen der Sinnsuche, bei seelischen und körperlichen Schwierigkeiten oder Erkrankungen, in Trennung, Abschied, Sterben und Trauer, in Neuorientierungsphasen und als Quelle und Boden kreativer Gestaltung.